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An vier Schweizer Universitäten untersuchen sechs Forschungsprojekte die historische Entwicklung des neutralen Landes während der Kriegsjahre.
Als sich in den Wochen nach den tödlichen Schüssen auf das österreichisch-ungarische Thronfolgerpaar am 28. Juni 1914 ein bewaffneter Konflikt zwischen den europäischen Grossmächten abzuzeichnen begann, hielt auch die Schweiz den Atem an. Obwohl Schweizer Truppen nicht direkt in die militärischen Auseinandersetzungen eingegriffen haben, ging der zunehmend global geführte Krieg nicht spurlos an dem mit dem Ausland eng vernetzten Staat vorbei. Der Weltkrieg prägte Alltag, Wirtschaft, Politik und Kultur des Landes. Steigende Preise und Versorgungsengpässe, die Schliessung der Grenzen und die Mobilisierung der Armee führten zu einer fortschreitenden gesellschaftlichen Polarisierung, die sich in zunehmenden Spannungen zwischen der deutschen und lateinischen Schweiz, wie auch in einer Auseinandersetzung um die gerechte Verteilung der Lasten des Krieges äusserte.
Trotz der Umwälzungen, die sich während der Kriegsjahre in vielen Lebensbereichen vollzogen haben und die teilweise auch über den Krieg hinaus Bestand hatten, war die schweizerische Geschichtsschreibung lange Zeit kaum an der Entwicklung des Landes zwischen 1914 und 1918 interessiert. Das vom Schweizerischen Nationalfonds finanzierte Sinergia-Projekt "Die Schweiz im Ersten Weltkrieg" soll deshalb einen grundlegenden Beitrag zu einer transnational angelegten Geschichte der Schweiz im Ersten Weltkrieg leisten. An den Universitäten Bern, Genf, Luzern und Zürich entstehen sechs Dissertationen, die verschiedene Facetten des neutralen Kleinstaates im «Grossen Krieg» erforschen.
Die einzelnen Projekte, Literaturangaben und Links